Einst existierten in Dresden zwei bürgerliche Schützengilden – die privilegierten Bogen- und Armbrustschützengesellschaft und die Scheibenschützengesellschaft. Mit der Errichtung der städtischen Wehrerfassung im Mittelalter wurden auch die Gilden gegründet.
1549 wurde der Schießplatz aus dem Schießgraben in die damalige Wilsdruffer Vorstadt verlegt. Der Rat ließ auf der Veihweide Schießwände errichten für die Büchsenschützen. Auf Kosten der Stadt entstand 1554 ein Schießhaus der Büchsenschützen, zu deren Eröffnung der Kurfürst August ein Schießen abhalten ließ. Dazu schreibt die Zwickauer Chronik:
„Den 9. Oktob 1554 hielte Chur-Fürst Augustus ein Schiessen zu Dresden/ gab 500. Gulden zum Besten/ wurden 70. Schüsse gethan/ und gewan der Chur-Fürst das Beste.“
Im Dreißigjährigen Krieg wurde aus dem Schießhaus ein Spital. In dieser Zeit wurde das Haus fast völlig ruiniert.
Kurfürst Johann Georg II. erließ deshalb 1656 an den Stadtrat den Befehl, dass Haus wieder aufzubauen und die Schützen einzusammeln. Mit dem Bau des Schießhauses wurde 1657 begonnen. Bereits im April 1658 wurde das neue Schießhaus zu Dresden wieder in Betrieb genommen.
Zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen wurden 1708 und 1721 Umbauten auf der Schießbahn vorgenommen.
Durch den Siebenjährigen Krieg wurde das bereits baufällige Schießhaus völlig unbrauchbar. Die Schützengesellschaft stellte deshalb den Antrag, ein neues Haus erbauen zu dürfen. Das Gesuch wurde genehmigt, der Bau begann 1766 und wurde 1768 vollendet. Eingeweiht wurde das neue Schießhaus am 31. Oktober 1768 mit einer großen Feierlichkeit. Der Bau kostete damals ganze 1512 Taler und 20 Groschen. Die Kosten gingen zu Lasten der Stadtkasse.
Bereits im Mittelalter gehört es zur Tradition des Schießhauses, dass Schützen nicht nur ihre Schießfertigkeiten testeten, sondern auch bei Bier und Wein und einem festlichen Dinner zusammen saßen. 1835 stellte der Restaurantbesitzer Schiefner den Antrag, die neben dem Schießhaus zu Dresden befindlichen Ladengeschäften mit nutzen zu können, um den Schankraum zu erweitern. Dazu musste er eine jährliche Pacht von 150 Talern zahlen.
1842 fanden erneut große Umbauten statt, um die Sicherheit der Schießstände zu verbessern. Am 14. Februar 1873 wurde die Benutzung des Schießhauses als Schießstand eingestellt. Der Schützenverein erhielt eine Ablöse von 20.000 Talern und machte sich damit auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten.
Nach verschiedenen Nutzungsarten erfolgte in den 30iger Jahren eine umfassende Rekonstruktion. Wie durch ein Wunder überlebte das Gebäude die Bombennächte von Dresden im Februar 1945.
In den Zeiten der DDR beherbergte das Gebäude verschiedene Unternehmen und Institutionen. Erst 1993 erfolgte durch das Amt für Denkmalpflege eine Notsicherung. 1994 erhielt die Kreishandwerkschaft Dresden einen Erbbauvertrag über 66 Jahre. Im Erdgeschoß sollte eine Gaststätte entstehen. Die Eröffnung des Schießhauses Dresden erfolgt im Dezember 1996. Das Schießhaus gehört heute zu den ältesten noch erhaltenen barocken Bauwerken Dresdens.